Die Grundschüler*innen der Grundschule Miltach erlebten kürzlich einen besonderen Tag, als Christoph Wenzl, der Vorsitzende des Taha-Schul-Projekts, ihre Schule besuchte. Dieser Besuch war der Höhepunkt einer beeindruckenden Spendenaktion: Die Viertklässler hatten 777€ aus dem Erlös eines Flohmarkts dem Taha-Schul-Projekt gespendet. Als Dankeschön kam Wenzl persönlich an die Schule, um den Kindern von seinem Engagement in Ghana zu erzählen und zu zeigen, wie ihre großzügige Spende das Leben von Kindern in Afrika verändern kann.

Vor den gespannten Augen der Viertklässler*innen nahm Christoph Wenzl die Gelegenheit wahr, nicht nur über das Taha-Schul-Projekt zu sprechen, sondern auch über das Leben in Ghana. Die Kinder wurden in eine faszinierende Welt mitgenommen, in der sie Einblicke in die Kultur, Geografie und Kulinarik des westafrikanischen Landes erhielten. Besonders aufregend war Christoph Wenzls Bericht vom ghanaischen Schulleben, den die Kinder mit vielen interessierten Fragen in eine lebhafte Diskussion verwandelten.

Im zweiten Teil des Vortrags erklärte ihnen Christoph Wenzl die Arbeit des Taha-Schul-Projekts und wofür die Spenden der Grundschule Miltach im kommenden Jahr genutzt werden sollen. Denn es ist geplant die bestehende Schule in Ghana um zwei Klassenzimmer zu erweitern, was mehr Jugendlichen die Teilnahme am dort bestehenden Lehrprogramm ermöglicht. Die Grundschüler*innen konnten somit hautnah miterleben, wie ihre gemeinsamen Anstrengungen eine weitreichende positive Wirkung haben können.

Der Besuch von Christoph Wenzl an der Grundschule Miltach war zweifellos eine inspirierende Erfahrung für die Schüler*innen. Unser Vorsitzender wiederum freute sich sein Wissen über Ghana an die Kinder weiterzugeben und ihnen das Leben in einem anderen Teil der Welt näherzubringen.

Christoph Wenzl zeigt einen Smok, die traditionelle Tracht im Norden Ghanas.

Wie ihr unten sehen könnt, traf unser Vorstand Christoph Wenzl bei seiner Ghanareise viel wichtige Autoritäten. Diese Meetings sind wegweisend für die Zukunft der Schule. Doch für diesen Zweck ist noch ein weiterer Akteur entscheidend, und zwar der Ghana Educational Service (GES). Das ist die ghanaische Schulbehörde, die unter anderem verantwortlich ist für den inklusiven und gleichberechtigten Zugang zu Bildung, aber auch für die Einstellung von Lehrkräften. Kurz gesagt kümmert sich das GES um den Betrieb aller staatlichen Schulen. Da wir unsere Schule an den ghanaischen Staat übergeben wollen, war es entscheidend auch die Vertreter des GES zu treffen.

 

Deswegen stellten Christoph Wenzl und Vertreter unserer Partnerorganisation NEA das gemeinsame Projekt beim Regional Director of Education, Dr. Peter Attafuah, vor. Bei dem Treffen wurden gleich konkrete Schritte vereinbart, weshalb am nächsten Tag eine Delegation des GES gemeinsam mit unseren Vereinsvertretern den Projektstandort besuchte. Die Abgesandten zeigten sich bei der Begehung stark beeindruckt von der barrierefreien Einrichtung, dem Hygienekonzept, das vor Ort umgesetzte wird, und unseren Bestrebungen zur Gleichberechtigung von Jungen und Mädchen.

Auch die Lebensläufe unserer Lehrkräfte und unsere Pläne für die Zukunft überzeugten die Behörde. Insgesamt konnten wir durch diese Faktoren das GES überzeugen ein Memorandum für die zukünftige Übernahme der Schule zu unterzeichnen. Dies sichert den langfristigen Betrieb unserer Schule und stellt einen weiteren Meilenstein für unser Gesamtprojekt dar.

Bereits eineinhalb Jahre steht unsere Schule schon, aber noch nie hat ein Vereinsmitglied aus Deutschland sie besucht. Doch im Mai dieses Jahres war es endlich so weit: Unser Vorstand, Christoph Wenzl, brach zu einer mehrwöchigen Projektreise auf. Neben vielen Punkten auf der Agenda wie Meetings mit den lokalen Autoritäten oder Regierungsvertretern, stand einer anderer ganz oben: der Besuch der Schule.

Ein unbeschreibliches Gefühl war es für Christoph, als er voller Stolz zum ersten Mal die Schule betrat. Die versammelten Schüler:innen waren zunächst neugierig wegen des unbekannten Gasts. Aber nachdem unser ghanaischer Partner, Alhassan Salifu, stellte seinen deutschen Kollegen vorgestellt hatte, wurde er mit stürmischem Applaus empfangen. Die Schüler:innen sagten mehrfach wie dankbar sie dem Projekt und allen Unterstützer:innen sind.

 

Auch die Lehrer freuten sich den Gast aus Deutschland kennen zu lernen und bedankten sich mehrmals für das Engagement des Taha-Schul-Projekts. Sie sprachen von einem unvergleichlichen Projekt. Denn die Nachhilfeschule in Taha ermöglicht den Schüler:innen eine zweite Chance im Leben, die sie sonst nie bekommen hätten.

Die meisten von ihnen kommen aus schwierigen Verhältnissen. Davon konnte sich Christoph Wenzl selbst überzeugen, als ihm einige der Schüler:innen ihre Geschichten erzählten: Viele haben ein oder beide Elternteile verloren, der Großteil hatte Probleme in die Schule und Armut ist allgegenwärtig. Hinzu kommt die schlechte Qualität des Unterrichts in vielen Schulen, weshalb es oft kein Wunder ist, dass die Jugendlichen die Abschlussprüfungen nicht bestehen.

Mit unserem Nachhilfeunterricht haben sie nun die Chance diese nachzuholen. Dann können sie studieren und einen Beruf mit gesichertem Einkommen lernen. Bei seinem Besuch fragte Christoph die jungen Frauen und Männer auch nach ihren Berufswünschen. Die Antworten fielen sehr divers aus: Ernährungswissenschaftlerin, Pfleger, Lehrerin. Wer weiß, vielleicht sehen wir eines Tages einen Alumni wieder in der Schule in Taha, aber diesmal als Lehrer:in.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie musste die Jahreshauptversammlung wie schon im Jahr zuvor online stattfinden. Vor den Computerbildschirmen daheim verfolgten die Mitglieder deswegen zunächst den Rückblick, den der Vorsitzende Christoph Wenzl auf das vergangene Jahr gab.
Dieses war für unseren Verein, der es sich zum Ziel gesteckt hat, eine weiterführende Schule in Ghana zu bauen, in vieler Hinsicht positiv verlaufen. Ganz besonders freute den Vorsitzenden der erfolgreiche Schulstart im Zielland. Dort wurden in der vom Verein neu gebauten Schule zum ersten Mal 33 Jugendliche in den Fächern Mathematik, Englisch und Naturwissenschaften unterrichtet.  Unterricht in Taha

Bei diesen Kernfächern haben die meisten Schülerinnen und Schüler in Ghana Probleme und der kostenlose Unterricht an der neuen Schule in Taha gab ihnen die Möglichkeit sich intensiv auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten, welche im Dezember stattfanden. Obwohl die Ergebnisse noch nicht bekannt sind, zeigten sich die Lehrer sehr zufrieden mit der Leistung ihrer Schützlinge und lobten die Initiative des Vereins, welche den Jugendlichen eine ungeahnte Chance ermöglicht. Dazu trug wesentlich auch die Danubius Stiftung bei, die die Prüfungsgebühren für alle 33 Schülerinnen und Schüler übernahm. Auch in Deutschland war der Verein sehr erfolgreich gewesen und konnte durch Benefizkonzerte und Vorträge Spenden sammeln und auf seine Arbeit aufmerksam machen.

Ein ganz besonderes Highlight der Sitzung war ein Videotelefonat mit dem Vertreter der ghanaischen Partnerorganisation, Alhassan Salifu. Die Mitglieder nutzten diese Gelegenheit, um Fragen über die aktuelle Situation in Ghana und über den Schulbetrieb im Allgemeinen zu stellen. Auch Alhassan freute sich sehr über den Austausch und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit.

An die erfolgreiche Arbeit wolle man auch in diesem Jahr anknüpfen und auf jeden Fall den Unterricht fortsetzen. Diesen können alle interessierten UnterstützerInnen mit einer Schulpatenschaft fördern. Darüber hinaus soll aufgrund der regen Nachfrage die Schule um zwei Klassenzimmer erweitert werden.