Wir hätten uns alle sehr gewünscht an dieser Stelle vom Beginn des Schulbaus zu berichten. Leider ging unsere erhoffte Planung nicht auf und somit verzögert sich der Start der Bauarbeiten nun um ein paar weitere Monate.
Großer Andrang bei der Inbetriebnahme des Brunnens
Dabei begann das Jahr 2018 sogar mit Bauarbeiten. Wir bohrten zum zweiten Mal einen Brunnen, nachdem beim ersten Mal der damals zuständigen Baufirma ein Fehler unterlaufen war. Dieses Mal wollten wir jedoch kein Risiko eingehen. Deswegen wurde großer Wert auf die Suche nach der richtigen Stelle gelegt. Und auch die neue Baufirma, die mit dem Auftrag betraut war, leistete gute Arbeit. Somit konnte im Januar der neue Brunnen in Betrieb genommen werden. Seitdem ist er für die Dorfbewohner eine große Hilfe, denn er liefert Trinkwasser und Wasser zum Waschen.
Unser großes Ziel zu Beginn des Jahres war jedoch der Bau eines Teils der Schule. Geplant war ein Gebäude mit drei Klassenzimmern sowie einem Büroraum. Die Gesamtkosten von 72.000€ waren allerdings zu hoch als dass sie unser Verein allein hätte stemmen können. Deswegen sahen wir uns nach Großspendern und Stiftungen um. Tatsächlich konzentrierten wir uns die Unterstützung des Bundesministeriums für Entwicklung und wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) zu bekommen. Jenes vergibt Förderungen an Projekte im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Weil wir die formalen Kriterien erfüllten und unser Projekt gut zur Zielsetzung passte, stellten wir einen Antrag beim BMZ, welcher leider zurückgewiesen wurde. Die Begründung lautete, dass wir bisher einfach zu wenige Projekte durchgeführt hätten. Das war für uns eine große Enttäuschung, denn zum einen stand ein großer Aufwand hinter dem Antrag und zum anderen hatten wir große Hoffnungen daran geknüpft. Nun mussten wir unseren Plan ändern und in kleineren Schritten denken.
Diese nahmen konkrete Gestalt in Form eines anderen Bauprojekts an. Diesmal planten wir ein einziges Klassenzimmer mit einem Büro und Lagerraum zu errichten, was deutlich weniger kosten würde. Gleichzeitig wollten wir an dieses Bauprojekt auch eine strukturbildende Maßnahme anschließen.
Schon im Zuge des Brunnenbaus wurde ein Komitee gegründet, welches sich um dessen Inbetriebnahme und Instandhaltung kümmert. Gleiches war auch für das Klassenzimmerprojekt gedacht, also ein Elternbeirat, der den Einwohnern den Stellenwert der Bildung verdeutlicht. Zusammen mit dem Bau des Klassenzimmers gaben wir auch für dieses Projekt einen Förderantrag, diesmal an die W.P. Schmitz Stiftung ab. Leider ist der Andrang an Projekten bei dieser Stiftung so groß, dass sie ihn erst dieses Jahr bearbeiten werden. Wir hoffen auf also noch immer auf eine Bewilligung.
Auch in Ghana gab es Verzögerungen im Zusammenhang mit Behörden. Obwohl wir bereits das Grundstück besitzen, auf dem die Schule gebaut werden soll, wollten wir es auf unsere Partnerorganisation umschreiben lassen bzw. ihr ein Erbbaurecht, eine sog. „Lease“ einräumen. Damit versuchen wir professionelle Strukturen schaffen anstatt auf das Vertrauen auf Einzelpersonen zu setzen. Leider ist mit diesem Prozess ein großer verwaltungstechnischer Aufwand verbunden. Wahrscheinlich ist Bürokratie in jedem Land ein leidiges Thema, aber besonders in Ghana bekommen wir sie sehr hart zu spüren: Obwohl schon im September beantragt, ist die „Lease“ noch immer nicht vollständig bewilligt. Zuletzt verzögerte der Tod eines wichtigen traditionellen Führers den Prozess.
Zu Ende des Jahres gewannen wir noch einen neuen Kooperationspartner. Die Fitnesslounge Cham startete extra für uns ein Challengesystem, bei dem durch Trainingsleistungen Spenden für unser Projekt generiert wurden. Somit kamen 1600€ zusammen. Auf Grund des Erfolgs will uns die Fitnesslounge Cham auch weiterhin unterstützen.
Vortrag bei den 6. Klassen des KAG
An dieser Stelle möchten wir auch das Konrad-Adenauer-Gymnasium Westerburg, speziell die AG für Entwicklung und Frieden und die Schülerinnen und Schüler der 6. Klasse erwähnen. Sie veranstalteten einen Spendenlauf für unser Projekt, bei dem sie 4900€ sammelten.
Obwohl der Bau der Schule noch immer auf sich warten lässt, bleiben uns viele Spender, Mitglieder und Unterstützer treu verbunden. Wir möchten uns für das in uns gesetzte Vertrauen an dieser Stelle ausdrücklich bedanken, denn ihr unterstützt uns nicht nur finanziell, sondern gebt uns auch wieder Motivation für unsere Arbeit. Deswegen starten wir voller Wünsche, Erwartungen und Tatendrang in ein hoffentlich erfolgreiches Jahr 2019!